Tag 0 Fr 22.5.09, Anreise Arma di Taggia

Fahrt geht gut, nur ein Stau vor'm Gotthart-Tunnel. Grade noch Angelo erwischt, der eigentlich schon weg gewesen wäre, wenn er nicht noch sein Motorrad geputzt hätte.

Einslippen geht ruck-zuck, schliesslich muss Angelo heim gehen.

Aufriggen braucht seine Zeit

Tag 1 Sa 23.5.09, Arma di Taggia - Menton

Die Abfahrt verzögert sich, weil Angelo uns noch bei der Capitanerie einen Platz für den Trailer vermittelt.
Als wir aus dem Hafen herauskommen, finden wir uns in 2-3 m hohem Seegang, der uns zu schaffen macht, bis wir genügend Abstand zur Küste haben.
Von wegen umlaufend 1-3! Ein strammer 4er aus SE bläst uns an der Fock Richtung Frankreich. Später kommt das Grosssegel im 3. Reff, dann im 2. Reff dazu.
Wegen des starken Seegangs wird es zwar keine Rauschefahrt, aber dennoch geht es flott nach Menton.
Dann der Motor: Läuft nur noch in hohen Drehzahlen, stirbt im unteren Bereich ab. Und zwar genau vor der Reception der Capitanerie. Also geht es mit Rückenwind an den Steg gegenüber. Zum Glück ist dort ein Fender angebracht...

Mittlerweile ist der Motor repariert (hat Luft gezogen), wir liegen ordentlich an der Mooring, haben einen Spaziergang durch die Höhenzüge von Menton hinter uns,

sowie ein leckeres Entrecote.
Noch ein Glas Rotwein und dann ins Bett

Tag 2 So 24.5.09, Menton- Nizza

Nach zehn Stunden Schlaf um kurz vor acht aufgewacht. Nach dem Frühstück Boot putzen (Addi) und Walking nach Italien (Brigitta), sowie Schwimmen (Brigitta) und Shoppen (Addi).

Mit dem ersten noch schwachen Lüftchen motoren wir gen West, als wir ohrenbetäubenden Lärm vernehmen: In Monaco ist Warming Up zum Formel 1 Rennen!

Vor Monaco drehen wir eine Runde, sodass wir zwar nichts vom Start sehen, aber deutlich hören - dafür aber Prominenz beobachten können:


Weiter geht’s mit dem Booster. Rasch sind wir um das Kap und fahren auf den Vieux Port von Nizza zu. Wie üblich kommen uns die Corsica Ferries entgegen.

Ein langer Stadtgang mit leckerem Essen in der Altstadt schliesst den Tag ab.

Tag 3 Mo 25.5.09, Nizza – St. Raphael


Nach dem Frühstück war Joggen an der Reihe. Schön, an der Promenade d’Englais und am Flohmarkt.

Dann schön geduscht und nochmals gefrühstückt und los gings mit Flaute, also Motor über die Bucht von Nizza.

Am späten Nachmittag kam ein 3er SE auf, der uns mit Booster zügig nach St. Raphael schob.
Lecker in der Cuisine Marrocaine zu Abend gegessen.

Tag 4 Die 26.5.09, St. Raphael – St. Tropez

Wegen des sich ankündigenden Mistrals entschliessen wir uns, nicht mehr um die Ecke nach W zu fahren, sondern St. Tropez anzusteuern.
Kurz nach der Hafenausfahrt St. R. – Brigitta schwimmt gerade – erleben wir die frz. Feuerlöschflieger beim Wasser-Aufnehmen-Üben. Beeindruckend



Dann geht es in flotter Fahrt bei halbem Wind nach St. Tropez. Da es kaum Welle hat, fahren wir nahezu die gesamte Zeit Rumpfgeschwindigkeit.

St. Tropez sieht hübsch aus bei der Anfahrt. Und abgesehen von der Promenade, die total Turi und überfüllt ist, gefällt uns die Stadt sehr gut.
Nur hat sie keinen schönen Strand. Sondern kleine Sandflecken, die mit Seeigeln überzogen sind. Zwei Stacheln werden erfolgreich aus dem Fuss entfernt

Tag 5 Mi 27.5.09, St. Tropez - Théoule

Eine Nacht in St. Tropez! Picknick an Bord mit Hühnerbrust, Tomatensalat, Couscous, Suppe vorweg, Kaffe danach. Dann komatös bei 29° geschlafen. Später die Bettdecken ins Cockpit, bisher aufgenommenes Video (sehr wenig, auf einem kleinen Boot ist es nicht einfach, auch noch zu filmen) geschaut, Sonnenuntergang geschaut und sich aufbauenden Mistral geschaut. Um Mitternacht haben wir uns nach unten verzogen, weil es an Deck doch etwas laut stürmte. In der Nacht drei Mal die Mooring nachgespannt, die Little Wing ging dennoch eineinhalb Meter vor und zurück. Und Morgens weckt uns die Sonne mit lieblichem Wind, der Sturm ist vorbei und vergessen.
Warum es 12:00 Uhr ist, bis wir los kommen wissen wir auch nicht. Aus der Bucht von St. Tropez zunächst noch mit leichter Motorunterstützung, dann mit Gross und Booster Rauschefahrt.



Nachdem wir ca. 2/3 der Bucht von St. Raphael gequert hatten, brauchte es wieder eine Weile Motor, bis es schliesslich nochmals aus S auf 3 bft auffrischte. Unter Gross und Booster huschen einmal mit 7.9 kn über das GPS Display.
Stramm geht es ums Kap und erst 5 Min vor dem Hafen kommen die Segel runter.
Ein traumhafter kleiner Hafen, kaum vorstellbar in der Nachbarschaft von Cannes.
Ein gepflegtes Nachtessen und Rundgang durch das Städtchen beenden den Tag.



Tag 6 Do 28.5.09, Théoule - Fourmois

Da das Morgenbad von Quallen verhindert wurde, ging es „sehr früh“ los. Kaum aus der Bucht konnten wir in einem leichten 2er aus W Segel setzen. Mit halbem Wind ging es vorbei an den Îles de Lérrins bis weit vor die Bucht von Nizza. Mit nach S drehendem Wind ging es weiter unter halbem Wind und Booster bis kurz vor dem Cap Ferrat der Wind einschlief. Port de Fourmois ist ein kleiner, sehr feiner Hafen bei Beaulieu sur Mer, das wir noch erkunden und mit Pizza und Salat Niçois abschliessen


Tag 7 Fr 29.5.09, Fourmois - San Remo


Aufgewacht im „Kleinod“ der Riviera.

Saft, Kaffee, Joggen an der Promenade (Brigitta), Benzin holen (Addi), einkaufen (gemeinsam)

Wir fahren mit Motor, Booster, dann wieder Motor gen Osten.

Und weit draussen laufen wir schliesslich am Wind bis San Remo.
Der Fahrtwind ist erfrischend, heute war der wärmste Tag

Tag 8 Mo 1.6.09, San Remo - Arma di Taggia

Zwei Tage Starkwindpause. Schön wars in Badalucco bei Freund Pegge.

Der alte Hafen von San Remo hat bei Ostwind starken Schwell. Hat uns drei Festmacherleinen abgeschert.

Endlich heute am Pfingstmontag konnten wir unsere Reise vervollständigen und die LW von San Remo nach Taggia fahren. Bei angenehmem Reisewind genossen wir die letzte Etappe unseres Törns und haben schliesslich 165 sm im Kielwasser.

Abtakeln und ausslippen ging mit Angelos Hilfe sehr gut.
Jetzt geniessen wir den letzten Abend in Badalucco und morgen geht’s auf die Autobahn nach Hause